Teil der Lösung statt Teil des Problems – Partner Event im C2C LAB

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Teil der Lösung statt Teil des Problems – Partner Event im C2C LAB

Teil der Lösung statt Teil des Problems – Partner Event im C2C LAB 1000 667 C2C LAB

Der Bodenhersteller Tarkettsowie der Bodensystemspezialist Uzin Utz sind zwei der zahlreichen Partnerfirmen von C2C NGO und nutzen das C2C LAB gerne für eigene Veranstaltungen. So auch am 5. März2020zum Thema echte Kreislaufwirtschaft nach CradletoCradle – und was die mit Plastik in den Weltmeeren zu tun hat 

Tarkett und Uzin Utz haben keine Lust, Teil der Verschmutzung der Weltmeere mit Plastik zu sein. “Wir wollen verhindern, dass unsere Böden, unser Material im Meer landet”, sagte Swantje Kühn, Sustainability Manager DACH bei Tarkett im C2C LAB. Uzin Utz sieht als familiengeführtes Unternehmen eine Selbstverantwortung, innovative und materialgesunde Produkte zu entwickeln. “Es ist Deine Welt, es ist Deine Wahl”, so der Leiter der Geschäftseinheit Uzin, Jürgen Walter, zum Umgang mit Plastik. Walter nahm gemeinsam mit dem Head of Corporate Business Development der Uzin Utz AG, Frank Wittkowski an der Veranstaltung teil.  

Tarkett leitet daraus den Anspruch ab, Bodenbeläge nach dem Prinzip einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft zu konzipieren. Rund 10% der Teppichfliesen des Unternehmens werden heute beispielsweise aus zurückgegebenen Fliesen hergestellt. Perspektivisch solle dieser Anteil deutlich steigen, so Kühn. Auch Uzin Utz geht den Weg über rezyklierte Materialien und liefert Bodenkleber etwa in Kanistern aus, die vollständig aus Altkunststoffen hergestellt sind. Aus Cradle to Cradle-Sicht betrachtet erfüllt der Bodenkleber zwar die strengsten Anforderungen an emissionsarme Verlegewerkstoffe (EMICCODE EC1). Wirklich Kreislauffähig ist er allerdings noch nicht, da er als Kleber bei der Entfernung nicht rückstandlos vom Bodenbelag getrennt werden kann.  

In seiner Keynote ging der geschäftsführende Vorstand C2C NGO, Tim Janßen, unter anderem auf das Ausmaß der Plastikverschmutzung in den Weltmeeren ein. Große Plastikteile aus den Ozeanen zu fischen, um daraus in der Zweitverwertung Kleidungsstücke oder Rucksäcke herzustellen, sei allerdings keine Lösung. “Diese Materialien wurden für dieses Nutzungsszenario einfach nie entwickelt”, sagte Janßen. Zum anderen seien vor allem kleinste Mikropartikel das große Problem. Sie gelangen unter anderem durch das Waschen von Kleidungsstücken aus synthetischen Fasern in das Abwasser und in Folge ins Meer. Das müsse weiter ins Bewusstsein der Menschen gelangen, so Janßen. Das gelinge vor allem durch Alltagsbeispiele. Mit Studierenden habe er bei Vorlesungen etwa bis zu 80 Mikrofasern in einem halben Liter Bier nachweisen können. “Da hört dann bei den Deutschen zumindest der Spaß auf”, so Janßen. Die zweite große Quelle sei Feinstaub von Autoreifen. Rund 40 Prozent des deutschen Kunststoffeintrags in die Meere stamme aus solchen Abrieben. “Reifen sind einfach nie dafür gemacht worden, dass ihr Abrieb in der Umwelt landet”, so Janßen.  

Dass Unternehmen wie Tarkett und Uzin Utz auf Materialien setzten, die entweder biologisch abbaubar seien oder in kontinuierlichen technischen Kreisläufen gehalten werden können, sei daher löblich. Das gelte insgesamt für die Baubranche, in der sich Cradle to Cradle immer stärker durchsetze. “Das ist aber keine Aufforderung, sich auszuruhen”, schloss Janßen.